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Eine behandschuhte Hand prüft mit einer Lupe eine Pikachu-Pokémon-Karte auf einem Schreibtisch mit anderen Karten, Aufbewahrungsboxen und Sortierwerkzeugen.

Alles, was du übers Grading wissen musst

Du hältst eine seltene Pokémon-Sammelkarte in den Händen und möchtest ihren Wert weiter erhöhen? Dann ist ein Grading genau das Richtige für dich.

In diesem Ratgeber erfährst du alles Wichtige über die professionelle Bewertung von Sammelkarten – von der Definition über den genauen Ablauf bis hin zu Kosten, Anbietern und der entscheidenden Frage: Lohnt sich das Grading für meine Karte wirklich?

Allgemein, Pokémon

9 Minuten

Inhaltsver­zeichnis

Das Wichtigste für dich zusammengefasst!

  • Was ist Grading? Deine Sammelkarte wird von unabhängigen Experten objektiv bewertet. Dadurch steigt nicht nur ihr Marktwert, sondern du erhältst zugleich ein Echtheitszertifikat.
  • Wann lohnt es sich? Besonders bei seltenen, alten oder wertvollen Karten. Als Orientierung: Ab einem Kartenwert von 50–100 € kann sich der finanzielle Aufwand rechnen.
  • Wie läuft es ab? Karte online anmelden, sicher verpacken, einschicken, prüfen lassen und in einem schützenden Case zurückbekommen. Eine sorgfältige Vorbereitung erhöht die Chance auf eine hohe Bewertung.
  • Was solltest du bedenken? Die Kosten sind unabhängig vom Ergebnis. Versand, Versicherung und ggf. Zoll kommen hinzu. Eine ehrliche Einschätzung des Zustands ist daher wichtig.

Lies jetzt weiter, um die besten Tipps für eine hohe Bewertung deiner Karte zu erhalten!

Was ist ein Grading?

Grading bezeichnet die professionelle Bewertung von Sammelkarten durch unabhängige, spezialisierte Unternehmen. Dabei wird der Zustand deiner Karte nach objektiven, standardisierten Kriterien analysiert und mit einer Note bewertet.

Die bekanntesten Grading-Unternehmen

Weltweit gibt es viele Unternehmen, bei denen du ein Karten-Grading beauftragen kannst.  

Die vier bekanntesten haben ihren Sitz in den USA: 

In Deutschland findest du für die Dienste folgende Unternehmen:

Die Bewertungsskala

Alle Grading-Dienste nutzen eine Bewertungsskala von 1 bis 10, wobei die 1 für den schlechtesten Zustand steht und Karten mit einer 10 annähernd perfekt sind. 

Die meisten Bewertungsunternehmen nutzen auch Zwischenstufen (= Subgrades) für die Bewertungskriterien. Da gibt es dann z. B. nicht nur eine 9 und 10, sondern auch eine 9,5 als Bewertungsstufe.

Hier hast du einen Überblick über die Bewertungsstufen, wie sie bei PSA verwendet werden:

Bewertungsstufe Abkürzung Bedeutung
10 GEM MT Gem Mint
9 MT Mint
8 NM-MT Near Mint – Mint
7 NM Near Mint
6 EX-MT Excellent – Mint
5 EX Excellent
4 VG-EX Very Good – Excellent
3 VG Very Good
2 / Good
1.5 FR Fair
1 PR Poor
AUTHENTIC hier wird nur die Echtheit geprüft, ohne numerische Bewertung
AUTHENTIC ALTERED steht für “Authentisch verändert”: auch hier wird nur die Echtheit geprüft, Veränderungen an der Karte sind sichtbar

Nachtrag: Halbe Punkte werden hier gekennzeichnet durch ein + neben der Abkürzung, wie z. B. hier:

Etikett für eine 2001 Pokémon Neo Discovery Scizor-Holo Karte der 1. Edition, bewertet mit NM-MT+ (Near Mint-Mint Plus) von PSA, mit einem grünen Pfeil, der auf die Bewertung zeigt.

Die Bewertungskriterien

Bei allen Grading-Diensten sind die Bewertungskriterien für die einzelnen Stufen sehr ähnlich.

Exemplarisch sind in der vorliegenden Tabelle die Kriterien des Unternehmens BGS aufgeführt, da die Kartenmerkmale hier sehr übersichtlich in Zentrierung, Ecken, Kanten und Oberfläche aufgeschlüsselt sind.


Bewertungsstufe Bedeutung Zentrierung Ecken Kanten Oberflächen
10 Pristine 50/50 rundum auf der Vorderseite
55/45 oder besser auf der Rückseite
für das bloße Auge perfekt und bei genauer Betrachtung nahezu makellos für das bloße Auge perfekt und bei genauer Betrachtung nahezu makellos Keine Druckflecken, makellose Farben, frei von Registrierungs- oder Fokusfehlern, ohne Kratzer und metallische Drucklinien
9.5 Gem Mint 55/45 in beide Richtungen auf der Vorderseite
60/40 oder besser auf der Rückseite
Für das bloße Auge nahezu makellos, nur bei Vergrößerung sind leichte Unvollkommenheiten erkennbar. Für das bloße Auge nahezu makellos, nur unter Vergrößerung sind Abnutzungsspuren sichtbar. Mit bloßem Auge nahezu makellos, mit einigen äußerst kleinen Druckfehlern, die unter Vergrößerung sichtbar sind. Tiefe Farbe, ohne Registrierungs- oder Fokusfehler. Ohne Kratzer und metallische Drucklinien.
9 Mint 55/45 in beide Richtungen auf der Vorderseite
70/30 oder besser auf der Rückseite
Bei genauer Betrachtung neuwertig. Bei normaler Prüfung sind leichte Gebrauchsspuren zulässig. Für das bloße Auge nahezu neuwertig. Unauffällige Absplitterungen an den Rändern sind zulässig. Eine Handvoll Druckflecken oder ein kleiner Fleck. Sehr kleine Fokus- oder Farbfehler. Sauberer Glanz mit ein oder zwei winzigen Kratzern, die mit bloßem Auge kaum erkennbar sind. Eine schwache, unauffällige metallische Drucklinie ist zulässig.
8 Near Mint – Mint 60/40 in beide Richtungen oder besser auf der Vorderseite
80/20 oder besser auf der Rückseite.
Mit bloßem Auge scharf, bei genauer Betrachtung sind jedoch leichte Unvollkommenheiten möglich. Relativ glatte Ränder. Mit bloßem Auge erkennbare Absplitterungen sind zulässig. Ein paar kleine Druckflecken. Sehr kleine Farb- oder Fokusfehler. Solider Glanz mit sehr kleinen Kratzern, die nur bei genauer Betrachtung erkennbar sind. Oder eine subtile metallische Drucklinie.
7 Near Mint 65/35 in beide Richtungen oder besser auf der Vorderseite
90/10 oder besser auf der Rückseite
Sehr leichtes Diamantschleifen ist zulässig.
Sehr geringe Abnutzung an zwei oder drei Ecken ist zulässig. Leichte Rauheit, geringfügige Absplitterungen oder sehr geringe Kerben sind zulässig. Ein paar auffällige Druckflecken oder kleinere Sprenkel sind zulässig. Kleinere Farb- oder Fokusfehler. Sehr kleine Verfärbungen am Rand. Ein sehr kleiner Wachsfleck auf der Rückseite. Solider Glanz mit ein paar kleinen Kratzern, die bei genauer Betrachtung erkennbar sind. Ein paar metallische Drucklinien.
6 Excellent Mint 70/30 in beide Richtungen oder besser auf der Vorderseite
95/5 oder besser auf der Rückseite
Leichter Diamantschliff ist zulässig.
Unscharfe Ecken, aber ohne Dellen und Ausfransungen. Mäßige Rauheit, mäßige Absplitterungen oder geringfügige Kerben sind zulässig. Auffällige Druckflecken. Kleinere Farb- oder Fokusfehler. Kleinere Randverfärbungen und Farb- oder Fokusfehler. Kleinere Wachsflecken oder äußerst subtile Tintenflecken. Relativ solider Glanz mit kleinen Kratzern, aber ohne Abnutzungserscheinungen. Auffällige metallische Drucklinien
5 Excellent 75/25 in beide Richtungen oder besser auf der Vorderseite
95/5 oder besser auf der Rückseite
Leichtes Diamantschleifen ist zulässig.
Vier unscharfe Ecken, eine leichte Kerbe oder eine kleine Delle sind erlaubt. Spürbare Rauheit – aber keine Schichtung. Sehr leichte Kerben oder merkliche Absplitterungen sind zulässig. Auffällige Druckflecken. Kleinere Farb- oder Fokusfehler. Kleinere Randverfärbungen. Kleinere Wachsflecken oder sehr leichte Tintenflecken. Die Oberfläche weist leichte Kratzer auf und ist etwas vom Glanz verloren gegangen, weist aber keine Abnutzungserscheinungen auf.
4 Very Good – Excellent 80/20 in beide Richtungen oder besser auf der Vorderseite
100/0 oder besser auf der Rückseite
Mäßiger Diamantschliff ist zulässig.
Leichte Kerben oder Schichten oder mäßige Dellen sind zulässig. Leicht abgesplittert oder eingekerbt und/oder leicht geschichtet. Starke Druckflecken. Haarrisse. Mäßige Farb- oder Fokusfehler. Mäßige Randverfärbung. Mäßige Wachsflecken. Sehr leichte Tinten- oder Klebebandflecken. Viel Glanzverlust auf der Oberfläche. Sehr leichte Abnutzung oder ein äußerst subtiler Riss in Form eines Hauchs gebrochenen Oberflächenpapiers.
3 Very Good 85/15 in beide Richtungen oder besser auf der Vorderseite
100/0 oder besser auf der Rückseite
Mäßiger Diamantschliff ist zulässig.
Leicht abgerundete oder deutlich gekerbte Ecken mit leichter Schichtung sind zulässig. Starke Kerbenbildung, mäßige Schichtung oder starke Absplitterungen sind zulässig. Starke Druckflecken. Sehr kleine Knicke. Auffällige Farb- oder Fokusfehler. Auffällige Randverfärbung. Auffällige Wachsflecken. Leichte Tinten- oder Klebebandflecken. Sehr geringer Oberflächenglanz. Leichte Abnutzungserscheinungen oder ein sehr kleiner Riss.
2 Good 90/10 in beide Richtungen oder besser auf der Vorderseite
100/0 oder Verschnitt auf der Rückseite
Auffälliger Diamantschliff ist zulässig.
Auffällig abgerundete oder stark gekerbte Ecken mit mäßiger Schichtung. Stark abgesplittert, eingekerbt oder geschichtet. Starke Druckflecken. Auffällige Knicke. Auffällige Farb- oder Fokusfehler. Auffällige Randverfärbung. Starke Wachsflecken. Mäßige Tinten- oder Klebebandflecken. Eine Oberfläche ohne Glanz. Auffällige Abnutzung oder ein auffälliger Riss.
1.5 Fair 100/0 oder Verschnitt auf Vorder- oder Rückseite
Starkes Diamantschleifen ist zulässig.
Stark gerundet oder stark gekerbt mit deutlicher Schichtung. Zerstörende Absplitterungen, Kerben oder Schichtungen. Starke Druckflecken. Starke Knicke. Starke Farb- oder Fokusfehler. Starke Randverfärbung. Starke Flecken. Kein Originalglanz. Starke Abnutzung oder ein starker Riss.

Der Grading Case: Schutz und Zertifikat in einem

Nach der Bewertung wird deine Karte in einer transparenten, robusten Kunststoff-Schutzhülle (Slab, Grading Case etc.) eingepackt und erhält ein Label, auf dem du die wichtigsten Informationen zur Bewertung findest. Karte und Label werden dann mit einem besonderen Verfahren verschlossen und an den Besitzer zurückgesendet.

Eine benotete Pokémon-Karte von Cleffa (Celebrations-Set, 2021, Englisch) mit einer PGS-Bewertung von 9,5, in einem durchsichtigen Plastikhalter, aufrecht vor einem weißen Hintergrund.

Das Grading Case schützt die Sammelkarte nicht nur vor Umwelteinflüssen, Staub und Beschädigungen, sondern dient gleichzeitig auch als fälschungssicheres Echtheitszertifikat.

Unterschied zur inoffiziellen, subjektiven Einschätzung

Bekannte Tauschbörsen oder Verkaufsplattformen orientieren sich bei der Einschätzung der angebotenen Sammelkarten an die Bewertungsstufen und Bewertungskriterien der großen Grading-Firmen. Private Verkäufer und Sammler haben somit eine gute Orientierung für ihre eigenen Karten. 

Dennoch ist die private Bewertung oft subjektiv und kann zu Fehleinschätzungen führen, gerade wenn man neu im TCG (= Trading Card Game) ist. Ein professionelles Grading schafft hier Objektivität und Vertrauen. Die Bewertung erfolgt nach festen Standards, die weltweit anerkannt sind. Eine Karte mit einem “PSA 10” – Label bedeutet somit überall auf der Welt dasselbe.

Was nützt mir das Grading?

Für wertvolle Sammelkarten bietet dir das Grading gleich mehrere Vorteile:

Wertsteigerung

Der wohl wichtigste Aspekt für viele Sammler ist die Wertsteigerung bei gegradeten Sammelkarten. Denn professionell bewertete Karten erzielen deutlich höhere Verkaufspreise

Eine Karte mit der Bewertung “PSA 10” oder “BGS 9.5” kann leicht das Doppelte, Dreifache oder sogar Vielfache einer unbewerteten Karte im gleichen Zustand einbringen. Besonders bei seltenen Karten ist die Wertsteigerung enorm.

Ein Beispiel: 

Pikachu VMAX aus der Edition “25th Anniversary Golden Box” kostet ohne offizielle Bewertung ca. 60 €. Die gleiche Karte in gleichem Zustand (MT) und einem “PSA 10 Grading” erzielt das Doppelte. 

Eine Pikachu VMAX Pokémon-Karte mit einem großen illustrierten Pikachu mit Regenbogen, holographischem Hintergrund und verschiedenen Spielstatistiken auf Japanisch.

Objektive Einschätzung

Das Grading von Sammelkarten erfolgt durch erfahrene Experten, die mit modernster Technik wie forensischen Mikroskopen und speziellen Messgeräten arbeiten. Dadurch ist die Bewertung unabhängig, nachvollziehbar und nicht von persönlichen Meinungen beeinflusst. Du erhältst eine professionelle Zweitmeinung, die offiziell belegt ist und auf die du dich zu 100 % verlassen kannst.

Sicherheit für Käufer und Verkäufer

Beim Kauf und Verkauf von Sammelkarten sorgt das Grading für Transparenz und Vertrauen zwischen Verkäufern und Käufern

Der Käufer weiß genau, was er bekommt, und der Verkäufer kann seinen Preis angemessen rechtfertigen. Diskussionen zwischen beiden Parteien über den Zustand gehören damit der Vergangenheit an.

Langfristiger Schutz der Karte

Das Case, in dem die Karte nach dem Grading zurückgesendet wird, bietet einen langfristigen Schutz. Deine Karte ist damit vor Fingerabdrücken, Staub, Feuchtigkeit, Lichteinwirkung und mechanischen Einflüssen geschützt. Gerade bei wertvollen Sammlerstücken ist dieser Aspekt unbezahlbar, denn einmal beschädigt, lässt sich der ursprüngliche Zustand nie wieder herstellen.

Der Grading-Prozess: Schritt für Schritt erklärt

Schritt 1: Anbieter suchen

Bei der Fülle an Grading-Anbietern liegt es nun an dir, den richtigen auszuwählen. Dabei spielen mehrere Faktoren, wie die internationale Anerkennung, dein Budget und die Bearbeitungszeit, eine Rolle. 

Beispielsweise erzielst du mit einem Grading von PSA für deine Karte wahrscheinlich den höchsten Verkaufswert, dafür ist es aber auch sehr kostenintensiv.

Schritt 2: Grading-Art wählen

Viele der Grading-Anbieter haben unterschiedliche Grading-Arten oder Packages im Angebot, die sich auch in den Kosten stark unterscheiden können. Bei PSA z. B. kannst du deine Karte auch nur auf Echtheit überprüfen lassen. Das ist deutlich günstiger als wenn du noch eine Bewertung dazu orderst. 

Schritt 3: Deine Karte anmelden

In den meisten Fällen meldest du deine Karte über ein Online-Formular an. Hier trägst du Details zur Karte ein und wählst deinen gewünschten Service bzw. die Art des Gradings.

Schritt 4: Karte für den Versand vorbereiten

Langjährige Sammler und eingefleischte Pokémon-Karten-Liebhaber gehen sehr vorsichtig mit ihren Karten um. Gerade wenn du noch ein Anfänger bist, empfehlen wir dir, die Karten nur mit sauberen Händen, Baumwollhandschuhen oder Einweghandschuhen anzufassen. Vermeide dabei jeglichen Druck auf die Oberfläche. 

Lege deine Karte zunächst in eine weiche Kartenhülle (Penny Sleeve) und danach nochmal in eine starre Schutzhülle (Toploader).  

Prüfe nochmals sorgfältig den Zustand der Ecken, Kanten und Oberflächen. Um auf Nummer sicher zu gehen, kannst du von deiner Karte auch ein Foto machen.

Schritt 5: Versand und Dokumentation

Auf der Webseite deines gewünschten Grading-Anbieters findest du alle wichtigen Details zum Versand, wie die Karte verpackt werden soll, ob du Füllmaterial verwenden darfst und welchen Versanddienstleister du wählen musst. Achte beim Versand auf jeden Fall darauf, dass dein Päckchen ausreichend versichert ist und alle notwendigen Dokumente enthält.

Schritt 6: Erfassung der Karte

Ist das Päckchen mit deiner Karte beim Grading-Unternehmen angekommen, bekommst du eine Eingangsbestätigung per E-Mail zugesendet. Deine Karte wird im System erfasst und bekommt eine eigene Seriennummer, sodass alle erhobenen Daten eindeutig zugeordnet werden können.

Schritt 7: Pre-Grading

Die Karte wird vorsichtig und mit äußerster Sorgfalt aus dem Päckchen genommen. Anschließend erfolgt das Pre-Grading, indem die Karte auf Knicke, Druckfehler und sonstige Schäden geprüft wird. Das ganze Vorgehen wird schriftlich protokolliert, in manchen Unternehmen sogar auf Video festgehalten.

Schritt 8: Bewertung

Nach der Eingangskontrolle erfolgt die Echtheitsprüfung. Danach kommt die Detailanalyse, in der die Karte genauer unter die Lupe genommen wird.

Hier werden Zentrierung, Ecken, Kanten und die Oberfläche überprüft. Unter Einsatz von forensischen Mikroskopen, KI-gestützter Bilderkennung und anderen Spezialwerkzeugen werden selbst kleinste Mängel sichtbar. Das Ergebnis bildet die Grundlage für die endgültige Gesamtnote.

Schritt 9: Versiegelung und Rückversand

Nach der Bewertung wird deine Karte mithilfe eines Ultraschallgerätes im Case versiegelt und erhält ihr individuelles Label mit allen relevanten Informationen.

Anschließend wird die Karte sicher verpackt und versichert an dich zurückgeschickt. Viele Anbieter haben ein Online-Tracking-System integriert, über das du den Status deiner Einsendung jederzeit verfolgen kannst.

Kosten und Bearbeitungszeit einiger Grading-Anbieter

Die hier angegebenen Preise sind direkt von den jeweiligen Webseiten entnommen und gelten immer pro Karte

Innerhalb der verschiedenen Service-Pakete der Grading-Dienstleister gibt es Besonderheiten, auf die du achten solltest, wenn du ein Grading in Auftrag gibst, z. B.: 

  • Sonderkonditionen bei Einsendung mehrerer Karten
  • Express-Bearbeitung kostet mehr
  • manche Service-Pakete sind ohne Subgrades
  • es gibt Staffelpreise, die sich nach dem Kartenwert richten
Anbieter Firmensitz Preis ab ca. Bearbeitungszeit
PSA Kalifornien (USA)Ontario (Kanada) 19 $ 65 Tage
BGS Texas (USA) 15 $ 45 Tage
SGC Florida (USA) 15 $ 15-20 Tage
CGC München (D), aber auch in den USA, UK, China und VAE 13 € 45 Tage
GSG Schwegenheim (D) 21 € 6 Wochen
PGS Köln (D) 20 € 10-15 Tage
AOG Schweig (D) 23 € 21 Tage
AP Schüttorf (D) 23 € Rückversand innerhalb von 5 Tagen 

Zusätzlich zu den Grading-Gebühren solltest du noch diese Kosten einkalkulieren: 

  • Versandkosten (für versicherten Versand)
  • Zollgebühren (bei ausländischen Anbietern)

Lohnt sich ein Grading?

Die zentrale Frage für jeden Sammler: Wann lohnt es sich, meine Karte bewerten zu lassen? 

Die Antwort kann nicht pauschal gegeben werden, sondern hängt von mehreren Faktoren ab.

Wann sich das Grading lohnt

  • Seltene und hochpreisige Karten
    Je wertvoller und seltener deine Karte ist (sehr alte Karten, Sonderexemplare, …), desto lohnenswerter ist das Grading. Bei Karten im Wert von mehreren hundert oder tausend Euro kann eine Top-Bewertung den Wert verdoppeln, verdreifachen oder sogar vervielfachen.
  • Sehr alte Karten
    Auch ein Grading bei sehr alten Karten kann sich lohnen. Mit einer Bewertung von 8 oder 9 kann ihr Wert bereits enorm erhöht werden.
  • Karten in exzellentem Zustand
    Grading lohnt sich vor allem, wenn deine Karte reelle Chancen auf eine 9 oder 10 hat. Karten mit sichtbaren Gebrauchsspuren werden keine Top-Bewertung erreichen. Eine ehrliche Selbsteinschätzung ist daher umso wichtiger.

    Guck dir deine Karte genau an: Sind Ecken scharf? Ist die Zentrierung gut? Gibt es Kratzer auf der Oberfläche?

  • Karten mit Sammlerwert und hoher Nachfrage
    Nicht jede alte oder seltene Karte profitiert gleichermaßen vom Grading. Entscheidend ist die Nachfrage am Markt. Beliebte Sammelkarten von Pokémon, Yu-Gi-Oh oder Sportkarten haben eine große Community, die Wert auf professionell bewertete Karten legt.
  • Karten ab einem Wert von 50-100
    Grading lohnt sich in der Regel ab einem geschätzten Kartenwert von ca. 50 – 100 €. Bei günstigeren Karten können die Grading-Kosten schnell den potenziellen Wertzuwachs übersteigen.

Wann sich das Grading NICHT lohnt

  • Karten unter 50 Euro
    Bei günstigen Karten ist das Kosten-Nutzen-Verhältnis nicht gegeben. Die Grading-Kosten machen dann einen zu großen Anteil des Kartenwerts aus, sodass selbst eine hohe Bewertung keinen nennenswerten Gewinn für dich bringt.
  • Karten mit sichtbaren Mängeln
    Eine Karte mit Knicken, Kratzern, abgenutzten Ecken oder schlechter Zentrierung wird keine hohe Bewertung erhalten. In solchen Fällen bestätigt das Grading lediglich den schlechten Zustand und ist somit ein teurer Nachweis, den du dir sparen kannst.
  • Spielkarten für den persönlichen Gebrauch
    Wer seine Karten aktiv zum Spielen nutzt, benötigt kein Grading. Die Schutzhülle macht jegliche Nutzung unpraktisch. Der Mehrwert einer gegradeten Karte liegt ausschließlich im Sammler- und Wiederverkaufswert.

Risiken beim Grading

  • Kosten ohne Garantie
    Du zahlst für den Service, der unabhängig von der Bewertung berechnet wird. Eine schlechtere Note als erwartet bedeutet, dass du Geld investiert hast, ohne den erhofften Wertzuwachs zu erzielen.
  • Mögliche Transportschäden
    Während des Transports kann das Paket verloren gehen oder die Karte kann beschädigt werden. Wir empfehlen dir daher unbedingt, dein Versandpäckchen so abzusichern, dass die Versicherungssumme den tatsächlichen Sammlerwert deiner Karte auch abdeckt.
  • Falscheinschätzung des eigenen Kartenzustands
    Viele Sammler überschätzen den Zustand ihrer Karten. Auch wenn deine Karte aus deiner Sicht perfekt aussieht, können unter professioneller Prüfung Mängel sichtbar werden, die du übersehen hast. Eine leichte Verschiebung des Druckbilds, minimale Kratzer oder ungleichmäßige Kanten können den Unterschied zwischen einer 9 und einer 10 ausmachen.

Praktische Tipps, um eine hohe Bewertung zu erzielen

Damit deine Karten die bestmögliche Bewertung erhalten, solltest du einige wichtige Punkte beachten – von der Lagerung bis zum Versand.

Neu-Zustand erhalten

Direkt nach dem Öffnen eines Boosters solltest du folgende Tipps beherzigen:

Fingerabdrücke und Öl vermeiden

Selbst kleinste Fingerabdrücke können unter dem Mikroskop sichtbar sein und die Bewertung negativ beeinflussen. Fasse Karten deshalb niemals direkt an der Oberfläche an, sondern halte sie stattdessen an den Kanten fest.

Sicher transportieren

Toploader und Binder eignen sich hervorragend, um deine Karten sicher zu transportieren. Durch ihre praktische Größe sind sie sehr handlich und passen sogar in kleine Rucksäcke.

Nutze die langjährige Erfahrung von House of Cards and Games für die Bewertung deiner Karte!

Bevor du ein Grading beauftragst, solltest du dir eine Zweitmeinung einholen. Wir von House of Cards and Games sind spezialisiert auf den Verkauf und Ankauf von Pokémon-Sammelkarten und haben daher viel Erfahrung in der Bewertung von Pokémon-Sammelkarten.  Mit unserem geschulten Auge sehen wir Mängel, die dir sicher nicht auffallen würden und können dir vorab eine grobe Einschätzung zum Wert deiner Karte geben. 

Komm mit deiner Karte in unsere Berliner Filiale (Berliner Allee 38) vorbei und wir geben dir eine unverbindliche Einschätzung!

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